Die Frauenquote im Mittelstand ist im vergangenen, stark von der Coronakrise geprägten Jahr zurückgegangen. Das ergab eine Sonderauswertung des KfW-Mittelstandpanels. Demnach sank die Zahl der von Frauen geführten Unternehmen 2021 um 30.000 auf rund 608.000. Der Anteil der Frauen an der Spitze kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) ging von 16,8 auf 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück.

90 Prozent der Unternehmerinnen führen einen Dienstleistungsbetrieb. Im verarbeitenden Gewerbe und der Baubranche sind sie dagegen eher selten vertreten. Lediglich vier Prozent von Ihnen sind dort unternehmerisch tätig. Die Folge: Frauengeführte Unternehmen sind im Durchschnitt deutlich kleiner als die von Männern geleiteten.

Seit 2002 ist die Zahl der Neugründungen in Deutschland von rund 1,5 Mio. auf etwa 540.000 zurückgegangen. Zwar ist ihr Anteil an Gründungen jährlich relativ stabil bei zuletzt 38 Prozent. Aber der grundsätzliche Rückgang von Gründungen wirkt sich negativ auf den Anteil von Frauen aus.

Laut KfW-Sonderauswertung könnte eine stärkere Mobilisierung von Frauen im Zuge von Unternehmensnachfolgen eine Option sein, diesem Trend entgegenzuwirken. Der Bericht kommt zu dem Schluss: „Um die Frauenquote an der Spitze mittelständischer Unternehmen zu erhöhen, gibt es letztlich nur einen gangbaren Weg: Die Zahl der Existenzgründungen von Frauen muss steigen.“ Ein zusätzlicher, wichtiger Ansatzpunkt, so der Bericht, wäre die Stärkung der „Entrepreneurship Education“ in Schulen.