Die migrantische Ökonomie in Deutschland ist vielfältig – das bestätigt die aktuelle Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (ifm) der Universität Mannheim. Die wichtigsten Fakten: Die Zahl der Selbständigen mit Migrationshintergrund ist im Zeitraum zwischen 2005 und 2019 stark gestiegen – um ganze 50 Prozent. Und: Migrant/innen, die in jüngerer Zeit eingewandert sind, gründen besonders oft in wissensorientierten Branchen. BioNTech ist also keine Ausnahme! Ein Viertel aller Gründungen kommt aus technologieorientierten Start-ups, Ingenieurbüros und Forschungslaboren, aber auch aus freien Berufen – von der Steuerberater/in bis zur Mediziner/in und Kulturschaffenden. Ein besonders relevanter Befund: Das Gründungspotenzial dieser Menschen wird bei weitem nicht ausgeschöpft – vor allem wegen gesetzlicher und bürokratischer Hürden. Das Fazit der Studie: Die migrationssensible Gründungsberatung muss dringend ausgeweitet und intensiviert werden. Auch die Bertelsmann-Stiftung hat in einer neuen Untersuchung (PDF) Empfehlungen erarbeitet, wie Hemmnisse für migrantische Gründer/innen abgebaut werden können.
Diese und weitere Grafiken zum Thema Migrantenökonomie gibt es hier:
https://www.netzwerk-iq.de/foerderprogramm-iq/fachstellen/fachstelle-migrantenoekonomie/grafiken
Podcast Migrentrepreneurs: Dr. Ralf Sänger über Finanzierung und Förderprogramme
Der deutsch-französische Podcast Migrentrepreneurs der Friedrich-Naumann-Stiftung berichtet von außergewöhnlichen Lebenswegen von Migrant/innen, die sich entschieden haben in Deutschland oder in Frankreich zu gründen: Zu hören sind Gespräche mit Wissenschaftler/innen, politischen Entscheidungsträger/innen und weiteren Expert/innen, die sich zum Beispiel mit dem Zusammenhang von Innovation und migrantischem Unternehmertum beschäftigen. Dr. Ralf Sänger, Leiter der IQ Fachstelle Migrantenökonomie, spricht in dieser Folge über Finanzierung und Förderprogramme in Deutschland.
Hier geht´s zum Podcast Migrentrepreneurs (www.buzzsprout.com)
Projekt Social Seed: „Wenn’s mal nicht weitergeht? Rausgehen, Leute treffen!“
Menschen aus sozial benachteiligten Gruppen stehen oft nicht die Wege offen, die sie für die Gründung ihres eigenen Unternehmens brauchen. Deswegen hat sich die Fachstelle IQ gemeinsam mit Partner:innen aus Polen, Italien und Spanien im Rahmen des Erasmus+-Programm der EU zusammengetan, um genau diese Menschen zu erreichen: In Kooperation mit privaten Unternehmen wird ein digitaler Inkubator entwickelt, der die interessierten Gründer:innen bei der Planung und der Umsetzung ihrer Gründungsideen unterstützt.
SelbständIQ – Monopoly des Gründens
Es ist nicht einfach, den Überblick über den individuellen und spezifischen Bedarf migrantischer Gründer:innen zu behalten. Es gibt viele Besonderheiten bei der Beratung von Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund, wie zum Beispiel das Beachten verschiedener Aufenthaltstitel. Deswegen hat Pro Social Business e.V. ein Brettspiel entwickelt, das den Spieler:innen genau diese Sensibilität und das Wissen für die Beratung migrantischer Gründer:innen näherbringt. Die Spieler:innen tauchen in die Welt der Gründer:innen ein und werden mit typischen Themen konfrontiert – spielerisch zur sensiblen Gründungsberatung!
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