Zahl der Existenzgründungen legt zu

Gestützt durch die Entwicklung von Konjunktur und Arbeitsmarkt konnte die Gründungstätigkeit in Deutschland 2019 erstmals seit Jahren wieder anziehen. Die Zahl der Existenzgründungen ist auf 605.000 gestiegen (+58.000).

Maßgeblich dafür war ein deutliches Plus bei Nebenerwerbsgründungen, bei Vollerwerbsgründung ging es dagegen abwärts auf einen neuen Tiefpunkt. Dabei konnte die Zahl der Chancengründungen auf 439.000 überproportional zulegen.

Gründungstätigkeit wieder innovativer, wachstumsorientierter, vor allem aber digitaler

Innovative Gründungen und Wachstumsgründungen sind bei den Existenzgründungen 2019 etwas häufiger zu finden als im Vorjahr. Deutlich zugelegt haben dagegen internetbasierte und digitale Gründungen – vor allem im Vollerwerb. Wurden solche Gründungen aufgrund niedrigerer Eintrittsbarrieren bisher stärker im Nebenerwerb genutzt, hat ihr Anteil nun bei den Vollerwerbsgründungen aufgeholt.

Gründungen erneut kapitalintensiver

Der durchschnittliche Kapitaleinsatz bei Existenzgründungen hat sich in den vergangenen Jahren erhöht. Insbesondere bei Vollerwerbsgründungen ist der Kapitaleinsatz gestiegen. Hierin spiegelt sich unter anderem die stärkere Konzentration der Gründungstätigkeit auf Chancengründungen wider.

Corona-Krise trifft Selbstständige hart

Konjunkturelle Sorgen werden wieder zu einer Gründungsbarriere, nachdem sie jahrelang weniger wichtig waren. Die Corona-Krise dürfte diese Entwicklung weiter beschleunigen. Selbstständige sind von der Corona-Krise hart getroffen. Anfang April hatten 90 % der Selbstständigen Umsatzrückgänge, jeder Dritte hatte gar keine Einnahmen mehr. Nur ein Drittel der Selbstständigen kann diese Situation länger als 3 Monate mit eigenen Mitteln durchhalten.

Ausblick 2020

Der Ausblick für die Gründungstätigkeit 2020 war positiv – die Corona-Pandemie verändert aber einiges. Viele Gründungspläne, von denen es erneut mehr gab, dürften nun verschoben werden. Allerdings sind krisenbedingt mehr Notgründungen zu erwarten.