Gerade in diesem Tagen bekommen wir diesen Wandel auch in der Arbeitswelt sehr mit. Jetzt ist die Digitalisierung ein wichtiger Treiber in all diesen Entwicklungen und auch für die Innovationen. Sie verändert die Arbeitsabläufe in einem Unternehmen, der seine Schichtplanung per App kommuniziert, ebenso wie in einem spezialisierten IT-Unternehmen, das stetig auf die technischen Neuerungen reagieren muss.

Die Chancen der Digitalisierung gewinnbringend einzusetzen, ist auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eine wirtschaftliche Notwendigkeit geworden. Dafür benötigen Betriebe nachhaltige Strategien und neue Konzepte. Hier setzt der neue Programmzweig unternehmensWert:Mensch plus (uWM plus) an, indem er betriebliche Lern- und Experimentierräume fördert. Im Rahmen einer professionellen Prozessberatung wird Ihr Unternehmen fit für die Digitalisierung gemacht und begleitet Sie dabei. In einem beteiligungsorientierten Lernprozess werden passgenaue Lösungen für die digitale Transformation entwickelt und innovative Arbeitskonzepte erprobt. Wie genau ein Lern- und Experimentierraum aussieht, kann je nach Unternehmen, Größe und Branche unterschiedlich sein. Jedoch folgen alle Lern- und Experimentierräume der gleichen Methode und setzen eine bestimmte Haltung im Betrieb voraus: Wer neue Lösungen sucht, braucht Offenheit, Kreativität und die Bereitschaft, Fehler zu machen.

Die Fragestellungen, die Ihr Unternehmen in einem Lern- und Experimentierraum behandeln kann, sind vielfältig: Wo ergeben sich durch die Digitalisierung neue Geschäftsfelder? Wie können Sie digitale Technologien nutzen, um die Arbeit zu erleichtern? Welche gesundheitlich belastenden Tätigkeiten können Maschinen und digitale Assistenzsysteme übernehmen? Welche neuen Möglichkeiten können Sie älteren Beschäftigten eröffnen? Wo entstehen neue Tätigkeiten und wie gehen Sie mit neuen Qualifikationsanforderungen um? Welche neuen Arbeitszeitmodelle sind möglich? Welche Arbeitsplatzgestaltung ist denkbar, um den betriebswirtschaftlichen Anforderungen ebenso gerecht zu werden wie den Bedürfnissen der Beschäftigten nach mehr Flexibilität bei Arbeitszeit und Arbeitsort? Was bedeutet dieses neue Maß an Felixibilität für die Gesundheit? Wie müssen sich Arbeitsabläufe und Personalführung unter diesen Bedingungen weiterentwickeln? Welche Auswirkungen haben technologische und organisationale Veränderungen auf die Kultur in Ihrem Betrieb? Wie schnell können wir auf veränderte Marktbedingungen mit neuen Geschäftsmodellen und Innovationssrategien reagieren? Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Arbeitsorganisation und Produktmodell in unserem Unternehmen? Was bedeutet der digitale Wandel für unser Unternehmen? Was können unsere Führungskräfte heute tun, um die Fachkräfte zu gewinnen bzw. zu halten? Wie sehen Karrierewege in einer digitalsierten Arbeitswelt aus?

Wer wird gefördert?

Ihr Unternehmen kann eine Förderung im Programmzweig uWM plus erhalten, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:

  • Sitz und Arbeitsstätte in Deutschland
  • Seit mindestens zwei Jahren am Markt
  • Jahresumsatz weniger als 50 Millionen Euro oder Jahresbilanzsumme geringer als 43 Millionen Euro
  • Weniger als 250 Beschäftigte
  • Mindestens eine/n sozialversicherungspflichtige/n Beschäftigte/n in Vollzeit (Die Berechnung erfolgt nach Jahresarbeitseinheiten. Teilzeitbeschäftigte können anteilig berücksichtigt werden.)

Die Förderung umfasst zwölf Beratungstage, die Förderquote beträgt 80 Prozent, d.h. 20 Prozent des förderfähigen Beratungshonorars sind von den Unternehmen als Eigenanteil aufzubringen. Insgesamt sollten für den Beratungsprozess ca. fünf bis sechs Monate eingeplant werden.

Wie läuft die Beratung ab?

Der erste Schritt auf dem Weg zur Beratung durch unternehmensWert:Mensch plus ist ein Termin  für eine kostenfreie Erstberatung bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Erfüllt Ihr Unternehmen die Förderkriterien erhalten Sie einen Beratungsscheck, mit dem Sie eine geförderte Beratung in Anspruch nehmen können. Für die eigentliche Beratung im Unternehmen steht Ihnen ein großer Pool an autorisierten Prozessberater/innen zur Verfügung, die den weiteren Prozess vor Ort begleiten.

unternehmensWert:Mensch plus setzt bewusst auf einen stark beteiligungsorientierten Beratungsprozess, der Beschäftigte und Geschäftsführung gezielt einbindet. Für eine erfolgreiche Gestaltung der digitalen Transformation in Ihrem Unternehmen ist gegenseitiges Vertrauen notwendig: In dem gemeinsamen Prozess kann das Vertrauen gestärkt und die Erfahrung aller genutzt werden.

Am Anfang des Prozesses stehen Experteninterviews mit Geschäftsführung und Beschäftigten, um ein besseres Verständnis für die Herausforderungen Ihres Unternehmens im digitalen Wandel zu entwickeln. Hier werden erste Themenvorschläge für den Lern- und Experimentierraum gesammelt. Ein Kick-off Workshop bildet den Startschuss für den Experimentierraum. Alle Beteiligten werden auf den Prozess eingestimmt, die Herausforderungen des Unternehmens gemeinsam diskutiert und der thematische Schwerpunkt des Lern- und Experimentierraums festgelegt. Auf dieser Basis nimmt das Lab-Team, das sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Ihres Unternehmens zusammensetzt, seine Arbeit auf. Dabei geht es nicht darum, einen vorgedachten Masterplan abzuarbeiten. Stattdessen folgt uWM plus einem flexiblen Ansatz, der zu einem produktiven Umgang mit Fehlern ermutigen soll: In drei jeweils vierwöchigen Arbeitsphasen werden mit der Unterstützung der Prozessberaterin oder des Prozessberaters konkrete Maßnahmen zur Gestaltung der digitalen Transformation in Ihrem Betrieb entwickelt und erprobt. Am Ende jeder Arbeitsphase werden die erzielten Ergebnisse einem Lenkungskreis vorgestellt und bewertet. Was funktioniert, bleibt erhalten, was nicht gelingt, wird verändert, in der nächsten Arbeitsphase weiterentwickelt oder verworfen – lernen und experimentieren im besten Sinne des Wortes.

Der Lern- und Experimentierraum endet nach insgesamt fünf bis sechs Monaten mit einem Ergebnisgespräch. Weitere drei bis sechs Monate später findet ein abschließender Nachhaltigkeitscheck mit der Erstberatungsstelle statt, der den Schlusspunkt einer Beratung im Rahmen von unternehmensWert:Mensch plus bildet.

Bei Bedarf haben Sie die Möglichkeit, im Anschluss eine Beratung im Programmzweig unternehmensWert:Mensch in Anspruch zu nehmen.

Ansprechpartnerin bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken:
Monika Schuhmann
Projektleitung Förderprogramm „unternehmensWert:Mensch“
Tel.:+49 911 1335-1116
monika.schuhmann@nuernberg.ihk.de

Alles zu den aktuellen Beratungsförderungsprogrammen finden Sie hier:

www.ihk-nuernberg.de/coaching