Die Kommission hat heute das Arbeitsprogramm des Europäischen Innovationsrats für 2023 angenommen. Im Jahr 2023 bietet er Wissenschaftlern und Innovatoren Finanzierungsmöglichkeiten in Höhe von 1,6 Mrd. EUR, um bahnbrechende Technologien auszubauen und neue Märkte zu schaffen. Mehr als eine halbe Milliarde Euro ist für Technologien der nächsten Generation in für Europa strategischen Bereichen – Energiespeicherung, Quantentechnologien und Halbleiter sowie Ernährungssicherheit – veranschlagt.
Die neue Finanzierung für 2023 ist ein weiterer Erfolg, den der EIC bei der Unterstützung von Technologien und Start-up-Unternehmen mit beträchtlicher Wirkung verbuchen kann. Aus dem ebenfalls heute veröffentlichten EIC-Wirkungsbericht geht hervor, dass der EIC bereits 12 „Einhorn“-Unternehmen unterstützt, Anreize für Anschlussfinanzierungen in Höhe von mehr als 10 Mrd. EUR geschaffen und mehr als das 2,6-Fache an zusätzlichen Investitionen über den EIC-Fonds mobilisiert hat.
Das diesjährige Arbeitsprogramm umfasst mehrere Neuerungen und Pilotmaßnahmen zur Unterstützung der neuen europäischen Innovationsagenda.
Neuheiten
- Acht Herausforderungen für Start-up-Unternehmen und KMU, um in strategischen Technologiebereichen weltweit an die Spitze vorzudringen. Hierfür stehen 525 Mio. EUR für Finanzhilfen und Investitionen bereit.
- Ein neues Programm zur Anwerbung von Innovationstalenten, denen bei im Bereich der Hochtechnologie tätigen Start-up-Unternehmen Praktika für vielversprechende Forschende angeboten werden.
- verstärkte Unterstützung für Innovatorinnen durch die Verknüpfung des EIC-Accelerator mit im Rahmen der Initiaive „Women TechEU“ unterstützten Unternehmen.
- Unterstützung bei der Erprobung von EIC-Innovationen durch öffentliche und private Auftraggeber.
- Ausbau der Zusammenarbeit mit dem Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT) durch die Öffnung des Zugangs zu Business-Acceleration-Diensten und die Einführung eines von EIC und EIT gemeinsam vergebenen Preises speziell für Innovatorinnen.
Unterstützung der Prioritäten der EU
Das EIC-Arbeitsprogramm 2023 enthält einen aktualisierten Satz von „EIC-Herausforderungen“ (EIC Challenges). Mehr als eine halbe Milliarde Euro wird für Start-up-Unternehmen zur Entwicklung von Zukunftstechnologien bereitgestellt, die zu den Zielen der EU beitragen werden, die eine raschere Einführung erneuerbarer Energien, eine sichere Halbleiterversorgung und sichere Lebensmittelversorgungsketten sowie umweltfreundliches Bauen anstrebt. Durch die Herausforderungen werden die politischen Ziele der EU, unter anderem REPowerEU, das Chip-Gesetz, das Neue Europäische Bauhaus, die Ernährungssicherheit und die EU-Missionen im Rahmen von „Horizont Europa“, direkt unterstützt.
Förderung und Unterstützung durch den Europäischen Innovationsrat im Jahr 2023
- EIC-Pathfinder (343 Mio. EUR) für multidisziplinäre Forschungsteams, die visionäre Forschung mit dem Potenzial zu technologischen Durchbrüchen betreiben (Finanzhilfen im Umfang von 4 Mio. EUR).
- EIC-Transition (128,3 Mio. EUR) für die Umwandlung von Forschungsergebnissen in Innovationschancen mit Schwerpunkt auf Ergebnissen von EIC-Pathfinder-Projekten und Konzeptnachweisprojekten des Europäischen Forschungsrats, damit die Technologien zur Reife gebracht und Geschäftsszenarios für konkrete Anwendungen entwickelt werden können (Finanzhilfen im Umfang von 2,5 Mio. EUR).
- EIC-Accelerator (1,13 Mrd. EUR) für Start-up-Unternehmen und KMU, um Innovationen mit großer Wirkung zu entwickeln und auszubauen, die das Potenzial haben, neue Märkte zu schaffen oder bestehende Märkte zu erobern (Finanzhilfen von knapp 2,5 Mio. EUR, Beteiligungsinvestitionen von 0,5 bis 15 Mio. EUR).
Bei allem Projekten des Europäischen Innovationsrats kann auf Business-Acceleration-Dienste, etwa Coaching, Mentoring und Fachwissen, Gelegenheiten für Partnerschaften u. a. mit Unternehmen und Investoren sowie eine Reihe von Dienstleistungen und Veranstaltungen, zurückgegriffen werden.
Sichtbarkeit und Wirkung
Im EIC-Wirkungsbericht wird die Wirkung des EIC für den Zeitraum von 2014 bis 2021, dem ersten Jahr des EIC als vollwertige Initiative im Rahmen von „Horizont Europa“, dokumentiert.
Die bisherige Unterstützung hat Folgendes ermöglicht:
• Das Portfolio der EIC-Unternehmen beläuft sich auf einen Gesamtwert von über 40 Mrd. EUR, einschließlich 12 „Einhorn“- und 112 „Zentaur“-Unternehmen.
• Schaffung von Anreizen für mehr als 10 Mrd. EUR an Anschlussfinanzierungen für Unternehmen aus dem EIC-Portfolio, welche u. a. aus Risikokapital, von Unternehmen und nationalen Förderbanken stammen.
• 20 % der Mittel für von Frauen geführte Unternehmen im Rahmen des Accelerator und über 30 % für Forscherinnen im Rahmen des Pathfinder.
• Abschluss von 92 Investitionsvereinbarungen und Mobilisierung von 500 Mio. EUR an Ko-Investitionen ergänzend zum EIC-Fonds, was 2,6 EUR an zusätzlichem Beteiligungsinvestitionen für jeden über den EIC-Fonds investierten Euro entspricht.
• Unterstützung für mehr als 500 Forschungsprojekte, aus denen rund 1375 Innovationen hervorgegangen sind, wobei über 90 % wahrscheinlich zu einem neuen oder verbesserten Produkt oder Prozess führen werden.
• Bereitstellung von 100 Mio. EUR für die Vermarktung bahnbrechender Ideen durch die ersten Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen für den Übergang im Rahmen des EIC.
Hintergrund
Der EIC wurde im März 2021 als wichtige Neuerung im Rahmen des Programms „Horizont Europa“ und nach der Pilotphase von 2018 bis 2020 ins Leben gerufen. Er ist für den Zeitraum 2021-2027 mit Haushaltsmitteln von über 10 Mrd. EUR ausgestattet. Der EIC-Beirat, dessen unabhängige Mitglieder aus der Innovatorenszene stammen (Unternehmer, Forscher, Investoren, Unternehmen und sonstige Akteure des Innovationssystems), stellt Beratung zur Strategie und Umsetzung des EIC bereit.
Der EIC verwaltet die Fördermittel proaktiv unter der Leitung von EIC-Programmmanagern, die Visionen für Innovationen und technologische Durchbrüche entwickeln und Projektportfolios zur Verwirklichung dieser Ziele koordinieren.
Die finanzielle Unterstützung für vom EIC-Accelerator ausgewählte Start-up-Unternehmen wurde durch die Umstrukturierung des EIC-Fonds gestärkt, über den nun Beteiligungsinvestitionen durchgeführt werden können.
Weitere Informationen
Arbeitsprogramm des EIC für 2023 und Factsheets
(Quelle: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/IP_22_7437, Pressemitteilung vom 07.12.2022)
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