Die Corona-Pandemie hat der Bereitschaft, ein Unternehmen zu gründen, einen deutlichen Dämpfer versetzt. So führten die Industrie- und Handelskammern (IHKs) im vergangenen Jahr gut ein Drittel weniger Gespräche mit Menschen, die eine Firma gründen wollen oder gerade gegründet haben. Besonders stark vom rückläufigen Interesse betroffen waren die Bereiche Handel, Gastronomie und konsumnahe Dienstleistungen.

Jetzt kommt es darauf an, dass die Gründungsdynamik rasch wieder zunimmt. Denn die deutsche Wirtschaft braucht unternehmerische Kreativität, um die großen Herausforderungen etwa in den Bereichen Nachhaltigkeit, Digitalisierung sowie Fachkräftemangel bewältigen zu können. Viel hängt davon ab, wie sich die Corona-Pandemie entwickelt. Zwei Voraussetzungen aber müssen darüber hinaus erfüllt sein: Bereitschaft zum Gründen und stimmige Rahmenbedingungen.

Gründungsfreundliche Rahmenbedingungen als Startrampe

Der DIHK-Report Unternehmensgründung zeigt, wo eine neue Bundesregierung ansetzen sollte, um Deutschland einen Gründungs- und Start-up-Schub zu geben. 79 Prozent der befragten Gründerinnen und Gründer schreiben der Politik ins Stammbuch, das Errichten einer Firma administrativ rascher und einfacher möglich zu machen. Das Ziel sollte eine digitale Gründung binnen 24 Stunden sein. Dafür müssten auch die Prozesse innerhalb der Verwaltung und der Austausch mit den Unternehmen durchgängig digital und damit zeitsparender gestaltet sein. Mehrheitlich wünschen sich die Befragten zudem ein schlankeres Steuerrecht mit weniger Aufzeichnungs- und Nachweispflichten. 38 Prozent finden einen einfacheren Zugang zu öffentlichen Fördermitteln wichtig. Für 30 Prozent hat eine bessere IT-Infrastruktur eine große Bedeutung, die ihnen im Betrieb die Digitalisierungsprozesse ermöglichen und den Zugang zu überregionalen Märkten erleichtern könnte.

Gründungsbereitschaft – großer Hebel bei Kleingründungen

Gründerinnen und Gründer im Klein- und Nebenerwerb haben im Jahr 2020 gegen den Trend eher den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. 22 von 79 IHKs berichten sogar von einer Zunahme des Interesses an Nebenerwerbsgründungen – trotz der Pandemie. Solche kleineren Gründungen haben Ausstrahlung und können zum Nachmachen animieren – zeigen sie doch in vielen Fällen, dass das eigene Unternehmen auch als überschaubares Projekt gestartet werden und dann erfolgreich wachsen kann.

IHKs machen mit bundesweiter Aktionswoche Mut zum Gründen

Einen solchen positiven Spirit möchte der DIHK gemeinsam mit den IHKs unterstützen. Unter der Überschrift „Klein anfangen – groß rauskommen“ organisieren die IHKs noch bis zum 19. November eine bundesweite Aktionswoche zur Existenzgründung. Damit wollen sie Mut machen, motivieren und vor allem Begleitung anbieten: in Webinaren und Präsenzveranstaltungen, bei Workshops, Vorträgen und in Hotlines, mit Wettbewerben, Networking-Events sowie Beratungsgesprächen.

Ziel ist es, möglichst vielen potenziellen Jungunternehmerinnen und -unternehmern den Weg in die Selbstständigkeit zu ebnen. Das ist auch gesamtwirtschaftlich wichtig, denn Pioniergeist und gute Ideen halten die Wirtschaft auf ihrem Innovationspfad.

Mehr über die Aktionswoche, welche IHKs mitmachen und wie ihre konkreten Angebote aussehen, erfahren Sie hier.

(Quelle: Dr. Marc Evers, DIHK Berlin, Telefon +49 30 20308 2614)

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